Körperorientierte Gestalttherapie

Die Sprache des Körpers

Unerfüllte (unbewusste) Bedürfnisse, seelischer Mangel und Folgen psychischer Verletzungen drücken sich auch durch körperliche Phänomene aus; ebenso wie das (unbewusste) Wissen darüber, was nötig ist, um Heilung auf den Weg bringen zu können. Umgangssprachliche Ausdrücke wie beispielsweise "da stockt einem der Atem" oder "da läuft mir die Galle über" beschreiben die enge Verbindung zwischen Körper und Seele.
Der Zugang zu diesem inneren Wissen kann verschüttet sein.
Körperorientierte Gestalttherapie widmet der "Sprache des Körpers" besondere Aufmerksamkeit, um besser verstehen zu lernen, was einem "auf dem Herzen liegt" oder "über die Leber gelaufen ist".

Körperorientierte Gestalttherapie bei der Behandlung von Traumafolgestörungen

Die Verbindung zwischen den normalerweise integrativen Funktionen des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der Identität oder der Wahrnehmung von sich selbst bzw. der Umwelt wird beim Erleben traumatischer Ereignisse unterbrochen (Dissoziation). Das betrifft auch die bewusste Wahrnehmung von Körperempfindungen und körperlich-seelischen Prozessen.

Bewusstsein beginnt mit Körper-Bewusstsein. Ergebnisse aus der Trauma-Forschung bestätigen das (Nijenhuis et al.).
Besonders bei frühen Traumatisierungen und insbesondere bei traumatischen Ereignissen während der vorsprachlichen Entwicklungsphase stehen noch keine Worte zur Verfügung, die das Erleben beschreiben könnten.

Körperorientierte Gestalttherapie unterstützt die bewusste Wahrnehmung seelisch-körperlich-geistiger Prozesse.
Bei der Behandlung traumabezogener Störungen unterstützen körperorientierte Psychotherapieverfahren das wieder-in-Verbindung-treten auch auf körperlicher Ebene und fördern die Integration dissoziierten Erlebens.