Traumatherapie

Ein Trauma ist ein Ereignis, das die individuellen Bewältigungsmöglichkeiten in einer als außerordentlich bedrohlich erlebten Situation übersteigen.
Um das Überleben zu sichern, werden Wahrnehmungen und Empfindungen während des traumatischen Ereignisses in "einzelne Teile zerlegt und eingefroren". Diese Fragmente werden in einem bestimmten Bereich des Gehirns "zwischengelagert".
Dadurch wird eine massive Überforderung durch das bewusste Erleben des Trauma-Ereignisses mit all seinen überwältigenden Erlebensqualitäten verhindert. Dieser Schutzmechanismus wird Dissoziation genannt.

Nicht jedes potenziell traumatisierende Ereignis führt zu traumabezogenen dissoziativen Störungen.
Traumabezogene Dissoziation kann aber nach Ende der Trauma-Situation bestehen bleiben und dann verschiedene Traumafolgestörungen verursachen.
Die Verarbeitung psychischer Traumatisierungen im Gehirn unterscheidet sich von denen anderer belastender Ereignisse.
Ziel einer Traumatherapie ist es, die im Gehirn „eingefrorenen“ Trauma-Inhalte zu „entschärfen“ und in die Persönlichkeit zu integrieren.

Die drei Phasen der Traumatherapie

Eine Traumatherapie verläuft in Phasen, wobei die drei Phasen der Traumatherapie keine in sich abgeschlossenen zeitlichen Abschnitte sind.
Beginnend mit der Phase der Stabilisierung, können zu einem späteren Zeitpunkt die Phase der Traumabearbeitung und die Phase der Integration ineinander übergehen bzw. einander abwechseln.

Zunächst einmal ist es von Bedeutung, verstehen zu lernen, was da eigentlich bei einem passiert.
All diese scheinbar unerklärlichen seelischen und körperlichen Phänomene können das Gefühl machen, verrückt zu werden.
Eine erste Entlastung kann schon eintreten, wenn erklär- und verstehbar wird, dass die Symptome Folge einer psychischen Überlebensstrategie sind und damit eine normale Reaktion auf ein seelisch überwältigendes Erlebnis.

Im weiteren Verlauf einer Traumatherapie geht es darum, die quälenden Symptome der Traumafolgestörung zu reduzieren, sich ein Gefühl für die eigene Handlungsfähigkeit zurück zu erobern und den Alltag besser bewältigen zu können.

In einer späteren Phase der Traumatherapie wird daran gearbeitet, die im Gehirn "zwischengelagerten Bruchstücke" des Trauma-Ereignisses zusammenzufügen und daraus eine "richtige" Erinnerung zu machen.
Damit aus dem Gefühl "es passiert immer noch" das Erleben "es ist vorbei" wird.

Bestehen auch längere Zeit nach einem traumatischen Erlebnis seelische und/oder körperliche Beeinträchtigungen fort und haben Sie den Eindruck, dass die Belastungen nicht nachlassen, suchen Sie nach passender Hilfe.
Die sehr quälenden Symptome (Flashbacks, emotionale Taubheit, Panikattacken, u.a.) einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und anderen traumabezogenen dissoziativen Störungen lassen sich mit Hilfe einer Traumatherapie positiv beeinflussen.
 

Traumatherapie in meiner Praxis

Mein Angebot richtet sich an Menschen, die unter den Folgen von Gewalterfahrungen leiden nach Ereignissen wie

  • akutes Einzeltrauma
  • lang anhaltende oder Serien wiederholter traumatischer Einzelereignisse
  • über Jahre andauernde Traumatisierungen in Kindheit und Jugend

durch

  • körperliche Gewalt
  • psychische Gewalt
  • sexualisierte Gewalt
  • emotionale und körperliche Vernachlässigung

Bei der Behandlung von Traumafolgestörungen arbeite ich nach zeitgemäßen und wissenschaftlich anerkannten traumatherapeutischen Konzepten

  • Enaktive Traumatherapie
  • 3-Phasen-Modell der Traumatherapie
  • Konzept der chronischen traumabezogenen strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit
  • Polyvagal Theorie
  • Sensumotorische Ansätze
  • Bindungstheorie

Insbesondere Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, möchte ich auf ihrem Weg, das Trauma zu verarbeiten, unterstützen.

Informationen zur Kostenübernahme einer Traumatherapie durch das Ergänzende Hilfesystem (EHS) finden Sie auf der Seite
Fonds Sexueller Missbrauch

Detailierte Informationen über meine Fort- und Weiterbildungen in Psychotraumatologie und Traumatherapie finden Sie auf der Seite Psychotherapeutische Qualifikationen.

Weitere Informationen finden Sie auch in meinen Blogs.

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